Ehrlich – Wahrhaftig

Das Kind reagiert auf das Auftreffen von Eindrücken auf das Empfinden mit dem Begriff „ehrlich“. Das ändert sich mit der Pubertät, in der das Kind seinen subjektiven Lebensraum verläßt und sich die Eigenständigkeit entwickelt. Die Eindrücke werden nicht mehr an der Subjektivität gemessen, das heißt, der Jugendliche sucht objektive Maßstäbe.

Es geht dabei um einen Zeitraum der Prägung, in der der Jugendliche anfällig wird für die Übernahme von Ideologien oder diese Weggabelung der Eigenständigkeit in die Wahrhaftigkeit führt, wobei die Eindrücke nicht aus der Subjektivität oder ideologischen Leitmotiven gemessen werden. Wahrhaftigkeit kommt nicht aus persönlichen Bedürfnissen heraus, wobei der Einzelne nicht das Maß für das Denken ist, sondern ihm aus dem vierten Quadranten entgegenkommt, - also aus der himmlischen Ordnung des Neptun, des Uranus und des Saturn, um Zeit zu werden.

Romano Guardini beschreibt dies in seinen Tagebüchern, indem er sein Denken überdenkt und feststellt, daß nicht er denkt, sondern es in ihm denkt, - und das ist unwiderruflich.

Wolfgang Döbereiner
12. August 2013